(23.10.1874 Mönchengladbach - 15.05.1944 Auschwitz)
Seine Eltern sind der Metzger Abraham Rosen und Elise, geb. Harf.
Aus dieser zweiten Ehe seines Vaters sind mehrere Geschwister von Joseph Rosen hervorgegangen: Lazarus / Leopold Rosen (*23.01.1864 Mönchengladbach - 17.01.1943 Auschwitz), Catharina Cahn, geb. Rosen (*15.03.1866 Mönchengladbach - 15.06.1942, von Köln nach Theresienstadt deportiert), Rosette Rosen (*05.07.1870 Mönchengladbach - ?), Sara Rosen (*28.08.1872 Mönchengladbach - 06.09.1942 Theresienstadt) wurde am 25.07.1942 von Düsseldorf nach Theresienstadt deportiert. Einer, Hermann (*25.04.1868 Gladbach - 05.02.1943 Auschwitz), ist lediglich durch ein Gedenkblatt in Yad Vashem belegt.
Das Ehepaar Joseph und Ottilie Rosen wohnten in der heutigen Friedrich-Kücken-Straße 16. 1905 erwerben sie das Grundstück vom Klempner Fuhlendorf - Eigentümerin ist Ehefrau Ottilie. Davor wohnten sie wohl in Bevensen, denn dort sind die Kinder Grethe und Walter geboren. Sie hatten wahrscheinlich insgesamt 12 Kinder, 4 starben früh.
Joseph Rosen betrieb einen Viehhandel und war von 1907 bis 1913 Vorsitzender der Synagogengemeinde Bleckede.
Schon 1935 - also vor der "Arisierung" allen jüdischen Besitzes 1938 - wird das Ehepaar Rosen gezwungen, ihr Haus in der Kücken-Str. 16 versteigern zu lassen und in das Armen- (= "Juden"-) haus Lüneburger Str. 45 zu ziehen. Offizieller Grund sind - tatsächlich vorhandene - Steuerschulden bei der Stadt Bleckede. (Kreisarchiv Lüneburg 529,10)
Im Februar 1935 beantragt Joseph Rosen noch durch mehrere Instanzen - offenbar erfolglos - einen Gewerbeschein zum Handel mit Vieh. (Stadtarchiv Bleckede 25,2)
Im Juli 1942 wird das Ehepaar vom Bahnhof Bleckede über den Bahnhof Lüneburg nach Hamburg deportiert. Ab Hamburg werden sie vom Sammelplatz vor der Provinzialloge, Moorweidenstr. 36, aus mit 879 anderen (unter ihnen Alexander Moses gen. Süßkind und Klara Plaut, gebürtig aus Bleckede) von Hamburg, Hannoverscher Bahnhof, mit dem Transport VI/2 am 19.07.1942 nach Theresienstadt deportiert. Das letzte Lebenszeichen des Ehepaares Rosen sind zwei Postkarten aus Theresienstadt, geschrieben von Joseph Rosen an seinen Sohn Walter in Hamburg, auf der einen teilt er den Tod seiner Frau Ottilie am 18.01.1944 mit (siehe unten: Fotos mit Transkription).
Am 20.09.1942 wird der verbliebene Hausstand des Ehepaars durch einen örtlichen Auktionator im Auftrag des Finanzamtes öffentlich versteigert.
Joseph Rosen wird am 15.05.1944 von Theresienstadt mit dem Transport Dz nach Auschwitz, Vernichtungslager, transportiert. Sein genaues Todesdatum ist nicht bekannt.
Am 27.02.2017 ist für Joseph Rosen, wie auch für seine Ehefrau Ottilie und ihren Enkel Otfried Rosen, jeweils ein Stolperstein im Pflaster vor Ihrem ehemaligen Wohnhaus in der Friedrich-Kücken-Strasse 16 in Bleckede verlegt worden.
zur Familiengeschichte: