Ein Denkmal

 

2008, zur Vorbereitung des 800-jährigen Stadtjubiläums der Stadt Bleckede im Jahre 2009, trafen sich auf dem jüdischen Friedhof in Bleckede zahlreiche Interessierte auf Einladung der AG Geschichte der Juden in Bleckede unter Leitung von Dr. Lukas Jockel mit Bürgermeister Jens Böther und Herrn Bodo Riethmüller vom Landesverband der jüdischen Gemeinden in Niedersachsen. Dabei wurde die Idee geboren, ein Denkmal für die 1940 - 44 ermordeten Juden Bleckedes zu errichten, um einen angemessenen Ort des Gedenkens an die Opfer des Holocaust aus Bleckede zu schaffen. Bis dahin wurde auf dem jüdischen Friedhof am Volkstrauertag ein Kranz der Stadt Bleckede niedergelegt, obwohl dort nichts an den Völkermord an den Juden erinnert, es sei denn - vage und indirekt - ein in den 1950er Jahren angelegtes künstliches halbkreisförmiges Arrangement der teilweise 1938 und in den 1980er Jahren demolierten Grabsteine, die seit 1752 dort errichtet wurden, der letzte für Hermann Hertz 1935.

Der Rat der Stadt Bleckede beauftragte 2009 Johannes Kimstedt aus Tosterglope, seinen Denkmals-Entwurf auszuführen. Im Schlosspark sollte ein bewusst künstlich wirkender Quader aus Beton, 175 cm lang, 95 cm hoch, 50 cm tief, die Namen der 11 bis dahin bekannten ermordeten jüdischen Opfer aus Bleckede, die in Bleckede geboren sind oder zuletzt wohnten, zeigen - mit einem Vorspann, der die Orte ihres gewaltsamen Todes dokumentiert.

Sie wurden ermordet - ihr Leben und ihre Namen sollten für immer ausgelöscht werden. Deshalb soll an sie erinnert werden, damit sie in unserem Gedächtnis weiterleben. Im Sinne von Jesaja 56/5: "... ihnen will ich in meinem Haus, in meinen Mauern Denkmal und Namen geben ...der nicht getilgt werden soll"!