Amalie Obermeyer geb. Benjamin



(12.12.1868 Bleckede -14.05.1943 Sobibor)

Ihr Vater ist der Färber Alexander Benjamin aus Bleckede, die Mutter Henriette, geb. Herzfeld. Der Vater wurde 1873 auf dem jüdischen Friedhof in Bleckede begraben, ebenso 1909 die Mutter. Die Familie Benjamin ist seit 1747 in Bleckede ansässig. Sie wohnt und betreibt ein Geschäft in der Breiten Str. 19.

Amalie hat 2 Schwestern: Minna und Olga. Minna kommt am selben Tag in Sobibor um wie Amalie. Das Schicksal der Schwester Olga ist unbekannt.

1895 heiratet Amalie in Bleckede den Kaufmann Joseph Obermeyer aus Neunkirchen, Reg.bez. Minden, der 1894 als Handlungsgehilfe nach Bleckede gezogen war und bei der Familie Benjamin wohnte. 1900 zieht er offenbar zunächst allein nach Uelzen, spätestens 1902, als die Schwester Minna zeitweise zu ihr nach Uelzen zieht, wohnt Amalie zusammen mit ihrem Ehemann dort. Sie lebt wohl ab 1918 bis zum 1.9.1933 in Hamm (Westfalen) - laut  Adressbuch von 1933 in der Friedrichstrasse 17 - und ist als Leiterin einer Pension tätig.

Vom 21.10.1940 bis 15.01.1941 wohnt sie, wie ihre Schwester Minna, im niederländischen Zeist - etwa 7 km östlich von Utrecht.

Am 10.05.1940 hatten deutsche Truppen die Niederlande überfallen. Amalie Obermeyer war wohl schon davor in die Niederlande geflohen, wahrscheinlich auch, weil ihr Sohn Alexander 1933 von Hamm nach Rotterdam emigriert war. Alexander (geboren 1903 in Uelzen) überlebte den Krieg und die Verfolgung im Versteck in der Buijs Ballotstraat no. 7 in Utrecht. Er ist 1979 in den Niederlanden gestorben.

Am 01.06.1941 wohnt Amalie zusammen mit ihrer Schwester Minna in Utrecht, Van Speijkstraat 2 bis. Sie wird am 11.05.1943 vom Sammellager Westerbork in Holland nach Sobibor, Vernichtungslager, deportiert (wie ihre Schwester Minna). Sie wird am 14.05.1943 in Sobibor ermordet (für tot erklärt).

Ein Denkmal "niet weer | nooit meer" (d.h.: "nicht wieder | niemals mehr") in Zeist bei Utrecht erinnert seit 2001 auch an Amalie Obermeyer und ihre Schwester Minna.

Zum Denkmal siehe:

 Seit 2015 erinnert ein Denkmal in Nähe der Maliebaanstation in Utrecht an die 1239 jüdischen Holocaust-Opfer aus Utrecht, darunter auch an Amalie Obermeyer und ihre Schwester Minna.

Zum Denkmal siehe:

 

siehe auch: