Alexander Moses gen. Süßkind



(30.03.1858 Bleckede - 07.11.1942 Theresienstadt, Ghetto)

Seine Eltern sind der Schlachter Simon Süßkind Moses (1814 Bleckede - 1898 Bleckede) und Amalie, geb. Cohn (*1827).
Die Familie wohnt und betreibt in der Breiten Str. 29 einen Schlachterladen. Alexander hat 3 Geschwister, deren Schicksal nicht bekannt ist.

Die Familie zieht wohl schon in den 1860er Jahren nach Hamburg bzw. Osthafen Hamburg. Alexander Moses besucht die Talmud Tora Schule bis zur mittleren Reife und geht anschließend in eine kaufmännische Lehre bei der Weberei Philipps. 1879 macht er sich in Hamburg als Schlachter selbständig. 1893 ist die Adresse für Wohnung und Schlachterladen: Hamburg, Eppendorf, Lehmweg 35 (Schreiben des Regierungspräsidenten Lüneburg, der die Änderung des Namens Moses in Süßkind ablehnt; Kreisarchiv Lüneburg 578,14).
1893 (Aufgebot vom 18.04.1893 beim Hamburger Standesamt Nr. 3) heiratet er seine Frau Jenny, geb. Mendel (geb. 21.02.1868 in Essen). Seit 1908 wohnen sie und betreiben ihr Geschäft in Hamburg-Eimsbüttel in der Hoheluftchaussee 19.
Das Ehepaar hatte vier Kinder: Kurt (geb. 19.06.1895 Hamburg, bis 02.12.1938 KZ Sachsenhausen, gestorben 30.05.1940 Hamburg), Ernst (geb. 1898), Margot (geb. 1900) und Betty (1910 - 2005). Die drei jüngeren überlebten, weil sie emigrieren konnten.

Von Hamburg aus wird Alexander Moses und seine Frau Jenny (mit dem gleichen Transport VI/2 wie Klara Plaut, Therese Meyer, Joseph und Ottilie Rosen) vom Sammelplatz vor der Provinzialloge, Moorweidenstr. 36, mit insgesamt 881 Menschen am 19.07.1942 nach Theresienstadt, Ghetto deportiert. Er stirbt dort, 84-jährig, am 07.11.1942, seine Frau Jenny, 74-jährig, am 05.09.1942 - beide angeblich an Altersschwäche und Enteritis (Darmentzündung).

Die Tochter Betty Bernstein, geb. Moses, Pittsburgh, USA, erinnert 1978 in einer "Page of Testimony" in Yad Vashem an ihren Vater, ebenso 1982 die Tochter Margot Moses de Cohn, Buenos Aires, Argentinien.

Heute erinnern 2 Stolpersteine vor dem Haus Hoheluftchaussee 19 in Hamburg-Eimsbüttel an das Ehepaar. Beide sind im Hamburger Gedenkbuch verzeichnet.

 

                            vermutl. Alexander Moses (Foto und Copyright: Familie Moses/Moss Nachkommen)       Rückseite. handschriftliche Eintragung u. Stempel (Foto und Copyright: Familie Moses/Moss Nachkommen)des Fotoateliers

Alexander Moses gen. Süßkind (1858 Bleckede - 1942 Theresienstadt)

Paßfoto-Format, Bildrückseite: Handschriftliche Eintragung: "Wir Alle beten für Dein Wohlergehen" und Stempel des Fotoateliers. (Foto und Copyright: Familie Moses/Moss Nachkommen)

 

Anmerkung:

Nach Aussage des Enkels Gerhard Moses/Moss ist das Foto 1937/38 vor der Deportation im Juli 1942 nach Theresienstadt entstanden (Interview 36017, 26.08.1997, USC Shoah Foundation Institute Visual History Archive: Survivors of the Shoah, VHS 1989). Die Eintragung auf der Rückseite ist entweder ein guter Wunsch, auf den Weg mitgegeben, oder eine Beschwörung und Erinnerung der Zurückgebliebenen oder beides.

Das Foto stammt aus dem Familiennachlass, das Alter auf dem Foto entspricht dem Lebensalter von Alexander Moses, das Fotoatelier, in der das Foto aufgenommen wurde, lag nur ein paar Häuser entfernt vom Wohn- und Geschäftshaus der Familie Moses in der Hoheluftchaussee 19.

 

Siehe auch: 

 Siehe auch die "Todesfallanzeige" Jenny Moses, Ghetto Theresienstadt:

 

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 Stolpersteine für Jenny und Alexander Moses in Hamburg

(Foto und Copyright: Bodo Christiansen)

 

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Copyright 2004 Yad Vashem, The Holocaust Martyrs' and Heroes' Remembrance Authority

 

Anmerkung:

Einen Bezug der Familie zu Hamburg stellt vielleicht ein Grabstein auf dem jüdischen Friedhof Hamburg-Altona, Königstraße (Hamburger Teil) her. Dort ist Rachel Gitel bestattet, verstorben am 04.08.1830, Tochter des Wolf Karpeles, verheiratet mit Daniel Alexander, Sohn des Herrn Süsskind aus Bleckede.
 
Siehe auch: